14.12.2022

Neu: Komplexität von Geometrien erkennen hilft Probleme beim Export vermeiden

Die Kisters 3DViewStation ist vor allem ein CAD Viewer, mit dem möglichst vielen Anwendern im Unternehmen schnell und einfach der Zugang zu CAD Daten ermöglicht werden soll: laden, ansehen, drehen, messen, schneiden, vergleichen... Da die 3DViewStation auch in Standard Datenformate exportieren kann, wird sie aber auch genutzt, um genau den Stand, den man gerade auf dem Bildschirm hat, z.B. in STEP oder JT zu exportieren. 

Wenn man aber nicht sehr genau aufpasst, kann die Dateigröße der exportierten Datei nahezu explodieren. Das hängt einerseits davon ab, wie man die CAD Datei geladen hat und andererseits, in welche Variante des Zielformates man abspeichern will und welche Objekttypen unterstützt werden. 

Beginnen wir beim Exportformat. 
Ein Beispiel: 
Wer STEP Daten exportieren möchte, der tut dies i.d.R. um sie später in einem CAD System einlesen zu können. CAD Systeme erwarten üblicherweise BREP Daten, also die exakte Beschreibung. Meint bei z.B. einem Zylinder: Kreismittelpunkt, Radius und Höhe. Das ist "billig" in Bezug auf notwendigen Speicherplatz. Schon eine NURBS Beschreibung eines Zylinders braucht mehr Platz. Am ungünstigsten ist es aber, Geometrien, die nur als Tesselierung, also Triangulierung vorliegen in das sehr verbreitete STEP AP214 zu konvertieren. Hier wird letztlich jedes Dreieck in eine Fläche übersetzt, die Komplexität der STEP Datei steigt dramatisch. Das nennen wir dann auch "teuer". Auch wird kaum ein CAD System in der Lage sein, solche Daten richtig zu verarbeiten. Ebenso wird hier ein Export in STEP tesselated (AP242) nicht helfen. 

Damit sind wir beim Eingangsformat:
Liegen uns native CAD Daten vor, wie z.B. Catia oder NX, dann können wir sicher sein auch den BREP Anteil lesen zu können. Manche Dateiformate enthalten neben dem BREP auch eine Tesselierung, die zum schnellen Lesen genutzt werden kann. Wenn man also weiß, dann man später BREP benötigt, da man in ein BREP Format wie STEP AP214 oder JT exportieren möchte, dann sollte man die Leseoptionen bei der Kisters 3DViewStation (oder dem Batchtool KAS) so wählen, dass das BREP erhalten bleibt. Es kann aber sein, dass innerhalb einer Baugruppe die eine oder andere Datei nur tesseliert vorliegt. Wie wir jetzt wissen werden diese beim Export später Probleme bereiten.

Und damit kommen wir endlich zum Thema: 
Mit neuen Funktionen, die derzeit als APIs bzw. im KAS vorliegen, kann man farblich erkennen wie komplex eine Geometrie ist, ob sie "teuer" sein wird beim Export, ob sie aus einer einfachen Beschreibung besteht oder evtl. aus einem Wust von Dreiecken oder anderen Fragmenten. Das Ergebnis erleichtert einem Anwender zu erkennen, wo mit Problemen zu rechnen ist und wo nicht. Ggf. kann noch eingegriffen und korrigiert werden, bevor der Export abgeschlossen wird.

Die Bilder unten zeigen zweimal die gleiche Baugruppe, einmal im BREP Modus geladen, danach im Tesselierungsmodus. Die Schwellwerte und zugehörigen Farben können frei definiert werden.